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Berichte

Tiergestütze Psychologie - Patricia Schiffner

Kind-Hundebiss

Unser Frauchen war einige Male arbeiten und wir mussten zu Hause bleiben – total fies oder? Sie hat uns nur erzählt, dass es ein Kind gibt, das etwas ganz Schlimmes mit Hunden erlebt hat und jetzt ganz fürchterliche Angst vor Hunden hat. Diesen kleinen Buben, er heißt Aladin, dürfen wir noch nicht kennen lernen, das können wir gar nicht verstehen. Also, ehrlich, ein bisschen beleidigt sind wir schon, die Laila und ich. Dann aber ist es soweit, erstmal darf Laila Aladin kennen lernen. Sie erzählt mir, dass es ein ganz netter Junge ist, irgendwie war alles aber ziemlich komisch. Sie hat sich nicht so wohl gefühlt, denn sie hat seine Angst gerochen, vor allem, wenn sie zu ihm wollte, um mit ihm zu spielen. Also ist die Laila lieber ein bisschen weiter weg geblieben von ihm. Die beiden haben sich aber trotzdem ein bisschen kennen gelernt – aber es war immer Abstand zwischen ihnen. Mit Frauchen haben sie dann ein paar Spiele gemacht, darüber hat sich die Laila so gefreut. Sie hat mir auch gebeichtet, dass sie viele Leckerli bekommen hat – na warte, wenn ich an der Reihe bin, will ich auch viele dieser leckeren Teile! Außerdem bin ich nun schon ein bisschen traurig, deshalb lass ich die Laila nun selber erzählen: Aladin und ich haben uns in den letzten Wochen schon ein bisschen besser kennen gelernt. Wir haben viel gespielt – aber eher solche Spiele wo ein bisschen ein Abstand zwischen uns war. Trotzdem kommt es mir so vor, als ob er sich schon freut, mich zu sehen. Vielleicht mag er mich inzwischen auch ein bisschen? Wir machen auch gemeinsame Spaziergänge, treffen andere Hunde und beobachten sie; immer ist Aladin´s Mama dabei – zur Sicherheit sagen sie. Zur Sicherheit? Na ja, wenn sie meinen… Heute ist Aladin zum ersten Mal ohne seine Mama mit mir und meinem Frauchen spazieren gegangen. Dabei haben wir wieder andere Hunde beobachte, haben darauf geachtet, was sie uns auf „hündisch“ sagen, und ich muss echt sagen, der kleine Aladin macht das richtig gut und kann „hündisch“ echt schon richtig gut. Es macht so viel Spaß, gemeinsam mit ihm andere Hunde und ihre Menschen zu beobachten und auch Spiele zu spielen. Danach machen wir ein paar echt schwierige Übungen. Ich bleibe sitzen und Aladin geht ein paar Meter von mir weg, dann ruft er mich und ich darf zu ihm rennen. Das Leckerli, dass er in seiner Hand hält, bekomme ich allerdings erst, wenn ich mich vor ihn hin setzte und ihm in die Augen schaue. Danach wird es noch ein bisschen schwieriger, ich muss wieder sitzen bleiben während Aladin ein paar Schritte von mir weg geht. Dann ruft er mich wieder, aber diesmal muss ich hinter ihm herum gehen und mich auf seine linke Seite setzen, bevor ich mein Leckerli bekomme. Puh, diese Übung war nicht nur für mich schwierig, sondern auch für Aladin! Doch da er mir so deutlich gezeigt hat, was ich tun soll haben wir also Superteam das gemeinsam bestens geschafft. Mein Frauchen war ganz begeistert und hat mit den Händen so ein komisches Geräusch gemacht – was das sollte weiß ich nicht. Allerdings habe ich den Verdacht, dass sie mit dem Aladin heimlich geübt hat – so cool war der am Anfang ganz bestimmt nicht. Dann haben wir unsere Runde beendet und Aladin wieder nach Hause begleitet. Aber auch Maya durfte Aladin kennenlernen – aber eins nach dem anderen. Eine von uns beiden Hundedamen musste im Auto warten, denn zusammen waren wir zu Beginn der Arbeit für Aladin einfach zu überwältigend. Für Maya war das wirklich schwierig, vor allem das Kennenlernen auf Distanz. Da hat sie schon öfters geschmollt, gibt sie frei heraus zu: das Allerschönste ist es doch, zu spielen, zu kuscheln und gestreichelt zu werden. Bald wurde es einfacher, da wir Übungen und Spiele gemacht haben, bei denen Aladin ganz in meiner Nähe war.Zum Beispiel hat er eine Grätsche gemacht und ich durfte durch seine Beine durchrennen. Oder er hat bei sich und meinem Frauchen Leckerli versteckt und ich durfte sie suchen. Ein Versteck war ganz gemein, zwischen seinen Schuhbändern: da habe ich es zwar gleich gefunden, aber ich habe es nicht rausgebracht, nein, ohje. Aber Aladin hat mir ganz schnell geholfen, was ich echt nett fand! Ja, wir haben uns ganz gut verstanden und er hat mich auch mal gestreichelt – weil ich das doch sooo gerne mag!! Irgendwann kam für mich und Laila der Zeitpunkt an dem wir uns verabschieden mussten – da konnte ich nicht anders und ich habe ihm ein Abschiedsbussi gegeben! Er hat sich gar nicht erschrocken, sondern sich gefreut und gelacht – so ist das doch unter Freunden, nicht wahr? Frauchen hat mir dann geflüstert, dass er das mit dem Bussi sogar seiner Mama erzählt hat. Na und? Ich steh dazu! Allerdings sind wir jetzt alle miteinander traurig, dass wir Aladin nicht mehr jede Woche sehen und mit ihm spielen können. Aber Frauchen hat gesagt, da Aladin nun keine Angst mehr vor Hunden hat, braucht er unsere Besuche nicht mehr so oft. Das ist schon doof – aber ganz und gar nicht doof ist, dass er keine Angst mehr hat. Frauchen, Laila und ich haben jedenfalls beschlossen, Aladin nicht zu vergessen, denn wir haben ihn in unser Herz geschlossen und wir sind sehr treue Wesen. Nun freuen wir uns auf die nächste spannende Herausforderung und auch freuen wir uns darauf, davon zu erzählen.

Laila mit Kind
Senioren

Senioren - Laila

Heute ist der 24. Dezember 2014 und ich darf mit meinem Frauchen einen Weihnachtsbesuch im Altersheim machen. Eigentlich hatte ich schon Feierabend und dann kann mein Frauchen und weckte mich aus meinen Nickerchen und sagt zu mir „Laila, du musst mir helfen! Der Herr, den ich heute besuche, ist sehr traurig. Er hat sich ganz in sich selbst zurückgezogen und reagiert heute auf nichts“. Ich lass mich ja nicht lange betteln, im Gegenteil, ich freue mich ja so sehr, wenn ich mit Patricia mit darf! Als ich den Mann gesehen habe, von dem die Rede war, konnte ich Patricia einfach nicht verstehen, denn sobald der Mann mich gesehen hatte, hat er über das ganze Gesicht gestrahlt und mich „mein Liebling“ genannt. Er hat mir ganz viel erzählt und mich ganz lange gestreichelt, obwohl wir uns vorher noch gar nie getroffen hatten. Wir sind noch ziemlich lang dort geblieben und ich habe eigentlich gar nicht viel getan, ich habe mich zu dem Herrn neben den Rollstuhl gesetzt und noch mehr Streicheleinheiten bekommen. Klar, dass ich ihn als Dankeschön ganz lieb angeguckt habe – er war ja auch so lieb zu mir! Frauchen hat gelacht und etwas über mich und meinen Hundeblick gesagt – na – aber hallo! Natürlich hab ich einen Hundeblick, ich bin ja kein Kamel! Auf dem Weg zum Auto hat mein Frauchen nur gesagt, dass ich eine Wunderwaffe für traurige Menschen bin und wie toll ich meine Arbeit gemacht habe. Nun, das freut mich immer noch, Vollprofi hin oder her – auf Lob springe ich echt gut an! Das Kennenlernen mit dem „traurigen Mann“ ist genau eine Woche her. Heute ist Silvester und es recht sehr eigenartig und außerdem schon ziemlich laut. Das mag ich nicht so gerne, da es aber nicht so kalt ist, gehen wir gemeinsam mit dem netten Herren eine Runde spazieren. Mein Frauchen sagt, das ganz was besonders wäre, da der Herr das Haus sonst so gut wie nie verlassen würde. Kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen – wie langweilig wäre das denn? Wie auch immer - wir sind eine ziemlich große Runde gegangen, dabei haben mein Frauchen und der „traurige Herr“ - der, unter uns gesagt, gar nicht traurig ist - jeweils eine Leine in der Hand und ich tapse neben den Rollstuhl her. Ich kenne diese Dinger mit den Rädern und ich finde die auch nicht komisch, die sind wie Stühle – auch wenn ich mit einem Stuhl noch nie spazieren war. Allerdings weiß ich inzwischen auch, dass ich dann nicht rennen soll – was bin ich für ein kluger Hund! Der nette Mann hat immer geschaut, wo ich bin und auch viel mit mir geredet. Gemeinsam wir sind zur Sill gegangen und da hat der nette Mann dann erzählt, dass er früher mit einem Freund an der Sill entlang zu seinen Radtouren gefahren ist. Dann haben mein Frauchen und der nette Herr über seine und meine Hobbies gesprochen und über Sachen, die der nette Mann gerne mag. Ich versteh gar nicht, dass Patricia zu mir gesagt hat, dass der Mann nicht viel spricht und ich das nicht persönlich nehmen soll. Mir hat die Stunde heute sehr gut gefallen und ich freue mich auf nächstes Mal.

Inzwischen war ich schon einige Male bei dem netten Herrn. Wir sind dicke Freunde geworden, er freut sich immer sehr, wenn er mich sieht! Tja, ich und mein Hundeblick… Seine Tochter hat den Chef von meinem Frauchen angerufen, um ihm zu sagen, wie toll sie es findet, dass ich den netten Herren besuchen gehe. Sie berichtet auch, dass der nette Herr den ganzen Tag von mir spricht, wenn ich da war. Wenn die Tochter am selben Tag nach meinem Besuch zu ihrem Vater kommt, erzählt der nette Herr, dass heute die Laila da war! Klar, wir verstehen uns ja bestens, doch stellt euch vor, die Tochter hat doch glatt in der Pflege nachgefragt, ob das stimmen könnte! Natürlich stimmt das, Leute! Aber anscheinend ist das für die Tochter etwas ganz besonderes, ein paarmal hat sie diese Beobachtung gemacht und dann nochmal den Chef angerufen. Voller Staunen habe sie gesagt, sie hätte sich das gar nicht vorstellen können, denn ihr Vater sei total vergesslich. Anscheinend weiß er oft nicht mal mehr, was vor einer Stunde passiert sei – aber meine Besuche merkt er sich. Das freut mich schon, denn wir haben immer eine schöne Zeit miteinander und ich mag ihn sehr. Jedenfalls haben alle zu mir gesagt, dass ich etwas verändert habe bei dem Herren - und dass es toll ist, dass ich komme. Nun, aber ganz ehrlich, ich komme ja gerne - ich weiß gar nicht was die alle haben. Allerdings gibt es manchmal Tage, die nicht so gut sind. Da hab ich das Gefühl, der nette Herr ist gar nicht da – das macht mich dann schon ein bisschen traurig. Doch auch an diesen Tagen schaffe ich es, ihm ein Lächeln und eine kleine Streicheleinheit zu entlocken! Vorher gehen wir nicht nach Hause, die Patricia und ich – und an diesen Tagen sind wir dann besonders stolz und freuen uns sehr!

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Spruch des Tages: